Laut PlanRadar-Umfrage gibt es Baumängel u. a. bei Elektrik, TGA, SHK, Brandschutz und Trockenbau.
Etwa 160 Nutzer wurden im Januar 2019 zum Thema Baumängel befragt und benannten auf die Frage nach den häufigsten Fehlern die Gewerke Elektrik und Beleuchtung, Haustechnik sowie Heizung, Lüftung und Sanitäranlagen. Beim Brandschutz und am Trockenbau werden ebenso häufig Fehler gemacht. Das bekannteste Beispiel zum Thema Fehler beim Brandschutz dürfte der Flughafen BER sein.
Die Planungsfehler sind in jeglicher Hinsicht ein Problem, denn der zusätzliche Aufwand ist enorm hoch. Im Zweifelsfall bedeuten Fehler Gefahr für Leib und Leben. „Die gute Auftragslage bei Planern und ausführenden Unternehmen und die einhergehende Überlastung der handelnden Personen führt immer häufiger zu unkonzentrierten und übereilten Arbeiten“, so Sander van de Rijdt, Geschäftsführer und Mitgründer von PlanRadar. „Die Häufigkeit auftretender Mängel sagt allerdings noch nichts über deren Bedeutung aus. Insbesondere Gewerke, die bei falscher Ausführung im Zweifel Gefahren für Leib und Leben auslösen, wie zum Beispiel Elektrik oder Brandschutz, müssen auch unter Zeit- und Kostendruck professionelle und qualitativ einwandfreie Ergebnisse abliefern“, erklärt Van de Rijdt weiter.
Hoher Kosten- und Zeitaufwand
Der Brandschutz steht ganz oben auf der Liste der schwerwiegenden Mängel. Jeder dritte Fehler beim Brandschutz und jeder fünfte in der Planung wird laut Experten als schwerwiegend eingestuft. Mängel an der Fassade (20 Prozent), am Dach (16 Prozent), bei den Fenstern/Verglasungen (15 Prozent) und bei den Trockenbauten sowie beim Rohbau (je 14 Prozent) sind folgen auf den Plätzen.
„Den Großteil unserer Nutzer kostet die Bearbeitung der auftretenden Baumängel laut deren Aussage bis zu fünf Stunden Arbeitszeit pro Woche“, so Van de Rijdt weiter. „Rund jedem Vierten gehen zwischen sechs und zehn Stunden verloren, und jeder Zehnte beziffert den Mehraufwand durch das Management von Baumängeln sogar auf mehr als zehn Stunden pro Woche.“
Digitales Management kann Abhilfe schaffen
Etwa 50 Prozent der Befragten gaben an, dass durch digitales Management und Dokumentation von Baumängeln bis zu fünf Arbeitsstunden pro Woche eingespart werden könnten. Rund jeder Fünfte meint, dass sogar sechs Stunden oder mehr möglich wären. Auch die Kosten steigen durch das Beheben von Baumängeln. Sie belaufen sich für jeden fünften Projektbeteiligten auf mindestens zwei Prozent der Bausumme, ergab die Umfrage. Ebenfalls jeder fünfte beziffert die Höhe auf ein bis zwei Prozent der Bausumme.
Die Erkenntnisse wurden größtenteils aus Immobilienprojekten mit Mischnutzung, Wohn-, Büro- und Handelsobjekte sowie Hotels und öffentliche Gebäude wie Schulen und Krankenhäuser gewonnen. PlanRadar hat die Umfrage 2019 unter seinen 3.500 Nutzern durchgeführt, von denen rund 160 an der Umfrage teilnahmen. Etwa 75 Prozent der teilnehmenden Firmen gehören zu den Clustern Architektur und Planung, Ingenieure und Bautechnik oder zu bauausführenden Firmen. Bauträger und Projektentwickler, Projektsteuerer, Property bzw. Facility Manager sowie die örtliche Bauaufsicht an der Befragung beteiligten sich ebenfalls an der Befragung.