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Bentley und Microsoft-Standard
Mythen und Wahrheit über die Bentley CONNECT Edition

Seit fünf Jahren halten sich Gerüchte über Probleme bei der Bentley Systems CONNECT Edition. Zu Recht?

Als im Herbst 2014 Bentley Systems CONNECT Edition zum ersten Mal als 64-Bit-Lösung vorstellte, war die Verwirrung im Markt groß. Es kursierten Fehlinformationen, oder besser gesagt: Es herrschte ein Mangel an den richtigen, nämlich guten Nachrichten rund um diese innovative Technologie. CONNECT Edition folgt dem Microsoft-Standard mit intuitiven Windows-Oberflächen, sodass die Benutzerführung erheblich vereinfacht wurde. Die Datenmengen der DGN-Dateien sind gering, und neue Tools wie SYNCHRO (4D-BIM), PLAXIS 3D (Finite-Element-Analyse für GIS) und LEGION (Fußgängersimulationssoftware) kamen mit der Software auf den Markt.

Nun sind seit der ersten Vorstellung fünf Jahre vergegangen, und einige Gerüchte halten sich hartnäckig. Warum? Möglicherweise haben die guten Nachrichten nicht alle Benutzer erreicht, und manche von ihnen wollen nicht vom Fenster-Layout der Vorgängerversionen und den althergebrachten Workflows ablassen – komme da, was wolle. Allerdings gilt die altbekannte Weisheit der Digitalisierung: Nur mit Change kommt mehr Effizienz ins Unternehmen. Doch der Reihe nach.

Mythos #7: Wer ein CONNECT-Edition-Produkt verwendet, kann damit nur auf andere CONNECT-Edition-Produkte zugreifen.

Falsch. Seit der Einführung des robusten DGN-Formats Mitte der 1980er Jahre hat Bentley immer wieder seine Loyalität gegenüber seinen Kunden im Sinne von Vorwärts- und Rückwärtskompatibilität unter Beweis gestellt. Interoperabilität ist nach wie vor eine der zentralen Stärken des Systemanbieters. So kann ein Produkt der MicroStation CONNECT aufgerufen werden, während gleichzeitig Vorgängerversionen laufen. Gleiches gilt für jegliche andere Software des Systemanbieters.

Mythos #6: DGN und andere Dateiformate ändern sich mit der CONNECT Edition.

Falsch. Diese Vermutung legt nur das Wettbewerbsumfeld nahe, nicht der Systemanbieter selbst. Dort ist es nämlich in der Tat der Fall. Das zugrundeliegende DGN-Format indes hat sich mit V8i, CONNECT und nahezu allen Vorgängerversionen seit Mitte der 1980er Jahre nicht geändert. Samir Haque, Power Platform Manager von Bentley Systems, gab einmal zu Protokoll: „Wir sind davon überzeugt, dass Aspekte wie Dateiformate in der Verantwortung von Informatikern liegen, nicht von Benutzern.“ Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern, auch bei Formaten wie DGNLIB oder RSC. Bentley unterstützt weiterhin die Kompatibilität beim Datenaustausch, z. B. mit Real DWG R14-2018.

Mythos #5: Die Benutzeroberfläche CONNECT Edition Ribbon UX entfernt sich von der beliebten 2-Finger-Eingabe.

Falsch. Seit Jahren sind auf Bentley-Konferenzen Aussagen zu hören wie: „Im letzten Jahr wurden für diese Operation noch 14 Mausklicks benötigt, jetzt sind es nur noch acht.“ Gewiss, Poweruser sind sehr stolz auf die 2-Tasten-Eingabe. Aber die moderne Ribbon-Benutzeroberfläche stößt das Tor auf zu einer neuen Dimension von Produktivität, die die 2-Tasten-Eingabe vergessen lässt. Die Leertaste „Popup Hub“ und neue Suchwerkzeuge verbessern z. B. die Interaktionsgeschwindigkeit und den Bedienkomfort.

Mythos #4: CONNECT Edition lässt sich nicht verwenden, wenn ältere Versionen von Bentley Tools wie OpenRoads Designer genutzt werden.

Falsch. Vorwärts- und Rückwärtskompatibilität sowie der gleichzeitige Betrieb unterschiedlicher Versionen wird stets über alle Bentley-Anwendungen hinweg gewährleistet. Und dies aus gutem Grund, denn viele Benutzer sind vertraglich zur Nutzung bestimmter Versionen im Projekt verpflichtet. Was freilich den Anwender nicht davon abhalten sollte, jetzt auf eine CONNECT Edition umzusteigen und trotzdem kompatible Resultate in älteren Versionen abzuliefern.

CONNECT Edition stellt eine ganze Reihe von Tools zur Verfügung, etwa in Form von Datentypen, um die Produktivität bei Modellierung zu steigern. Sogar diese Daten sind rückwärtskompatibel und beim Öffnen in V8i lesbar. Allerdings weist Bentley ausdrücklich darauf hin, dass den Zeichnungsvorschriften der Auftraggeber Folge geleistet werden sollte, damit es zu keinen Kompatibilitätskonflikten mit anderen Vertragspartnern kommt.

Mythos #3: „Big Brother in the Cloud is watching you.“

Falsch. Erstens kann der Anwender selbst entscheiden, welche Daten mit der Cloud synchronisiert werden sollen und welche nicht. Und zweitens: Sobald der Anwender erkennt, welchen enormen Nutzen die Cloud-Anbindung der in der CONNECT Edition integriert Tools bieten, wird er von dieser Möglichkeit Gebrauch machen. Der Zugriff auf Cloud-basierte Tools kann durch Benutzer, Projekte und Unternehmenseinstellungen unkompliziert aktiviert und eingeschränkt werden.

Mythos #2: Die Migration auf die CONNECT Edition erfordert einen erheblichen Aufwand.

Falsch. Zunächst einmal erfordert der Wechsel zur CONNECT Edition fast keine Konvertierungen – nicht von Dateien, Objekttypen, Projekten oder anderem.  Was im Voraus angepasst werden muss, sind die Konvertierung der V8i „Workspaces“ zu CONNECT Edition „Configurations“.

CONNECT Edition wird mit einem Assistenten geliefert, der hilft, die neue Planungsumgebung in Analogie zur bisherigen zu konfigurieren. Der Vollständigkeit halber sollte angemerkt sein, dass dazu manuelles Eingreifen notwendig ist, aber für die meisten Benutzer ist der Umstieg V8i auf CONNECT Edition in wenigen Stunden erledigt. Im Zweifelsfall gibt es immer noch die Möglichkeit, für die Migration eine entsprechende Schulung oder eine Beratung bei einem zertifizierten Bentley Institut zu buchen.

Einer der großen Vorteile der CONNECT Edition ist der folgende:
Kontextuelles Training ist direkt in der Benutzeroberfläche CONNECT Edition UX integriert. Dies bedeutet, dass CONNECT Edition über CONNECT Advisor den Zugriff unmittelbar aus der eigenen Projektumgebung auf den Bentley LEARN Server (entsprechenden YouTube-Kanal) heraus (sofern die entsprechenden Einstellungen hierzu vorgenommen wurden) erlaubt.

Ribbon UX ist für die meisten neuen Benutzer intuitiv bedienbar. Auch Benutzer älterer Versionen werden sich schnell oder mit ein wenig Hilfe der kontextsensitiver Lernwerkzeuge zurechtfinden.

Mythos #1: Entweder oder! Der Anwender kann nicht V8i und CONNECT Edition Sessions gleichzeitig betreiben.

Falsch. Die V8i-Konfiguration kann belassen werden, wie sie ist, und mit CONNECT Edition kann auf der gleichen Workstation und der lokalen Konfiguration zur gleichen Zeit gearbeitet werden.

Connect Lizenzierung, die DSGVO und die Cloud – Zusammenhänge und Hintergründe:
Wie passt das zusammen?

Ende Mai 2018 hat die Europäische Union die sogenannte General Data Protection Regulaton (GDPR) umgesetzt. Mit der GDPR sind neue Verpflichtungen in Hinsicht auf Datenschutz in Kraft getreten, die sich auf Unternehmen und andere Organisationen auswirken, auch auf jene in der ganzen Welt, die Waren und Dienstleistungen für Einwohner der Europäischen Union anbieten oder Daten sammeln, die mit den Bürgern der Europäischen Union in Verbindung stehen.

Bentley Systems ist der Ansicht, dass die GDPR ein wichtiger Schritt zur Stärkung und Harmonisierung des Datenschutzes weltweit ist. Bentley verpflichtet sich zur Einhaltung der GDPR und verfügt über eine umfassende Expertise in den Bereichen Schutz von Daten und Respektierung der Persönlichkeitsrechte. Bentley erfüllt die Datenschutzbestimmungen der EU und der USA.

Unabhängig von den Vorteilen, die die Cloud-Anbindung der CONNECT Edition bietet, deuten Umfragen und Gespräche mit Bentley-Kunden jedoch auf eine gewisse Skepsis gegenüber der CONNECT Edition und seinen Cloud-Diensten hin. So werden mehr Hintergrundinformationen über Sicherheit und Datenschutz gewünscht.

Dass die von Bentley gemachten Aussagen kein bloßes Lippenbekenntnis sind, wollen wir im Folgenden in drei Bereiche unterteilt aufzeigen und damit mehr Hintergrundinformationen vermitteln: Zur dezidierten Partnerschaft mit Microsoft, zu Best Practices und zur Kontrolle über den Datenschutz.

Partnerschaft

Microsoft Azure ist der richtige Cloud-Partner. Zur Stärke von Bentleys Cloud-Anwendungen gehört die Entscheidung, mit erstklassigen Partnern und bewährten Best Practices zu arbeiten. So fiel die Wahl ganz bewusst auf Microsoft Azure als zugrundeliegendem Cloud-Diensteanbieter. Bentley ergänzt dieses Cloud-Angebot, indem es auf die meist implementierten Komponenten vertraut. Bentley und Microsoft pflegen eine langjährige Partnerschaft, um die Infrastruktur-Design- und -Management-Aktivitäten seiner Kunden von Desktop-Anwendungen über mobile Middleware zum serverseitigen Netzwerk und Sharing-Tools zu gewährleisten.

„Die Partnerschaft von Bentley mit Microsoft bei Azure-Cloud-Diensten hat branchenführende Cloud-Funktionen für Infrastruktur und Compliance zur Folge“, sagte Lori Hufford, Vice President von Bentley Systems. Die Zusammenarbeit mit Microsoft Trust Center bietet die höchsten Zertifizierungsstufen für die Anwendungen von Bentley. Aber nicht nur Azure, auch Bentleys Cloud Tool Set wird von der Cloud-Branche geschätzt.

Bentley CONNECT Cloud Services umfassen folgende Funktionen:

  • SOC2-(Service-Organisation-Compliance-)Konformität
  • AICPA-Auditstelle
  • Aufsicht über das Unternehmen, Lieferantenmanagement-Programme, internes Management, Corporate Governance und Risikomanagement sowie regulierende Aufsicht
  • CSA (Cloud Security Alliance) zur Dokumentation von Sicherheitskontrollen.

Best Practices

Vermutlich nutzt das Unternehmen bereits eine Reihe von Sicherheitsvorkehrungen von Bentley. Bei Cloud-Diensten wurde das Angebot an Sicherheitsvorkehrungen nochmals erweitert, siehe auch www.bentley.com/de/trust-center Bentley Trust Center.

Die Cloud-Angebote von Bentley sind mit ihren Best Practices und robusten Lösungen so konzipiert, dass jederzeit kontrolliert werden kann, ob die Einhaltung der Vorschriften gewährleistet ist. Bentley kooperiert mit führenden Cloud-Serviceprovidern, damit der Benutzer von Rechenzentren und Netzwerkarchitekturen dieser Anbieter profitieren kann, die den strengsten Industriestandards und länderspezifischen Anforderungen entsprechen.

Kontrolle über die Datenspeicherung

Die Nutzung der CONNECT Edition erfordert vom Benutzer, sich anzumelden und zu identifizieren. Es sind Angaben über das Profil des Benutzers in Hinsicht auf Name, Organisation, Adresse und berufliche Aufgabe notwendig. Diese Angaben sind jederzeit überprüfbar und aktualisierbar durch den Benutzer. Dennoch kann dies Fragen zum Datenschutz aufwerfen. Bentley gibt unter www.bentley.com/en/privacy-policy Auskunft darüber, wie mit dem Datenschutz verfahren wird.

Die Angabe der Daten bietet auch Vorteile für den Anwender:

  • Benachrichtigungen bei Problemen, die für den Anwender relevant sind
  • Benachrichtigungen, wenn Transformationen abgeschlossen sind
  • Mobilität – Zugriff auf Daten über verschiedene Endgeräte
  • Kundensupport und Service – Kontaktinformationen
  • Informationen, wie mit Bentley-Produkten/Dienstleistungen zu verfahren ist
  • Nutzung von Produkten, Dienstleistungen, Merkmalen und Funktionen
  • Kontextaufbereitete Best Practices für den Anwender
  • CONNECT Advisor – relevante Schulungen
  • Forschung und Analyse zur Verbesserung von Bentleys Produkten, Dienstleistungen und Technologien
  • Einlösung von Trouble Tickets
  • Maßgeschneiderte Kommunikation über relevante Features und Produkten.
Bentley und Microsoft-Standard

(Bild: Bentley)

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