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Mehr Klimaschutz bei Gebäuden

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat einen Zwölf-Punkte-Plan für mehr Klimaschutz bei Gebäuden vorgelegt.

Richtigerweise habe sich die neue Bundesregierung für die Fortsetzung des mit dem „Klimaschutzprogramm 2030“ eingeschlagenen, anreizbasierten Weges im Gebäudesektor entschieden, heißt es im Papier. Die jüngste BDI-Klimastudie „Klimapfade 2.0“ bestätigt die Richtigkeit dieser Entscheidung: Der eingeschlagene Weg müsse fortgesetzt und durch ergänzende Impulse beschleunigt werden, um das Klimaschutzziel 2030 bestmöglich zu erreichen und den „klimaneutralen Gebäudebestands“ bis 2045 zu realisieren.

Dazu sagt Holger Lösch, stellvertretender BDI-Hauptgeschäftsführer: „Die Politik muss endlich die Weichen für die längst überfällige Sanierungswelle in Deutschland stellen. Es ist unverständlich, weshalb die Bundesregierung den Gebäudebereich im Osterpaket sträflich vernachlässigt. Für das Erreichen der Klimaziele und für eine stabile Energieversorgungssicherheit spielen Gebäude eine zentrale Rolle. Gebäude machen rund 30 Prozent der deutschen CO2-Emissionen und 30 Prozent des Verbrauchs russischer Gasimporte aus. Angesichts der dringend geforderten Unabhängigkeit von russischer Energie wäre es fahrlässig, die energetische Gebäudesanierung weiter zu verschleppen."

Politik muss Weichen für mehr Klimaschutz bei Gebäuden stellen

Die Notwendigkeit für zügiges und überzeugendes politisches Handeln haben der Krieg Russlands in der Ukraine und die damit verbundenen Auswirkungen zusätzlich erhöht. Die hohen Abhängigkeiten von Erdgas und Erdöl müssen gesenkt, die Nutzung erneuerbarer Energien müsse vorangetrieben und die Energieeffizienz müsse deutlich gesteigert werden, um den Energiebedarf zu reduzieren, fordert der BDI.

Die energetische Modernisierung von Gebäuden – Ertüchtigung von Gebäudehülle, Fenstertausch, Erneuerung und Ergänzung der Technik sowie Optimierung des Gebäudebetriebs –, der Einsatz erneuerbarer Energien und die Anpassung des Nutzerverhaltens tragen auf direktem Wege gleichzeitig zur Minderung des CO2-Ausstoßes und zur Reduzierung des Energiebedarfs bei. Die Beschleunigung der energetischen Gebäudemodernisierung muss deshalb von Beginn der neuen Legislatur an hohe politische Wichtigkeit bekommen.

Aus Sicht des BDI müssen folgende Maßnahmen priorisiert angegangen werden:

  1. Planungssicherheit im Förderregime gewährleisten
  2. Energieeinsparziele aufzeigen und Sanierungsfahrpläne republikweit erstellen
  3. Sanierungsförderung zielgerichtet weiterentwickeln
  4. Ordnungsrecht gezielt und mit Augenmaß einsetzen
  5. 65 Prozent Erneuerbare Energien-Anforderung bei Heizungen umsetzbar ausgestalten
  6. Niedriginvestive Maßnahmen, Betriebsoptimierung sowie Nutzerbewusstsein stärken
  7. Digitalisierung den Weg bereiten
  8. CO2-Umlagefähigkeit an Gebäudeenergieeffizienz ausrichten
  9. Ausbildung und Anwerbung von Fachkräften vorantreiben
  10. Wärmenetzausbau beschleunigen – verbindliche Wärmeplanung für Kommunen einführen
  11. Serielle Sanierung als Bestandteil der Sanierung des Bundesgebäudebestands voranbringen
  12. Bezahlbarkeit des Bauens gewährleisten, Neubauförderung schnell und praktikabel reformieren

Zwölf-Punkte-Plan des BDI für mehr Klimaschutz bei Gebäuden: hier klicken

Bild: adobe.stock.com/ Ingo Bartussek

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