Die Nemetschek Innovationsstiftung und die Hochschule München (HM) haben eine Vereinbarung zur Förderung eines Forschungsprojekts im Bereich der digitalen Transformation im Bauwesen geschlossen. Ziel des Projekts ist es, ungenutzte Daten aus Inspektions- und Wartungsprozessen mithilfe von KI und digitalen Zwillingen zu erfassen und zu digitalisieren.
„AInspect2Twin“ ist das erste Forschungsprojekt, das durch die Nemetschek Innovationsstiftung in Kooperation mit der Hochschule München (HM) unterstützt wird. Unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Christoph Dauberschmidt wird daran gearbeitet, Inspektions- und Wartungsdaten durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) in digitale Zwillinge von Bauwerken zu integrieren. Prof. Dauberschmidt erklärt: „Die bisher kaum genutzten Informationen aus Inspektions- und Wartungsprozessen können maßgeblich dazu beitragen, den gebauten Bestand effizient zu erfassen und digitale Zwillinge zu erstellen. Diese ermöglichen zuverlässigere Prognosen über Zustandsveränderungen und helfen, Ressourcen effizienter zu nutzen.“
Effizienzsteigerung im Gebäudebestand durch künstliche Intelligenz und digitale Zwillinge
Das Projekt zielt darauf ab, eine präzise und möglichst aktuelle Echtzeitdarstellung von Bauwerken zu schaffen. Diese umfassende Datengrundlage ermöglicht fundierte Entscheidungen, verbessert die Planung von Instandhaltungs- und Wartungsmaßnahmen, optimiert die Lebensdauer und Nutzungsmöglichkeiten von Gebäuden und reduziert den Ressourcenverbrauch. Da das Bauwesen einen wesentlichen Anteil an den CO2-Emissionen durch Bau und Betrieb hat, könnte eine bessere Nutzung bestehender Gebäude einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Nachhaltigkeit im Bauwesen leisten.
Die Förderung ist auf vier Jahre angelegt und umfasst zwei Millionen Euro. Sie unterstützt das interdisziplinäre Forschungsprojekt an der Hochschule München, das durch die Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen die digitale Transformation im Bauwesen vorantreiben soll. Der Schwerpunkt liegt auf der Nutzung von Digitalisierung und KI zur Entwicklung innovativer und nachhaltiger Bauprozesse. Durch diese interdisziplinäre Zusammenarbeit sollen praxisnahe und effektive Lösungen entwickelt werden, die sowohl die Effizienz steigern als auch die Nachhaltigkeit im Bauwesen erheblich verbessern.
Langfristige Investitionen und kontinuierliches Engagement
Die Nemetschek Innovationsstiftung setzt mit diesem Projekt ihr langjähriges Engagement für die Fakultät für Bauingenieurwesen der HM fort. Prof. Georg Nemetschek, der Stiftungsgründer, begann 1971 als Professor an der damaligen Fachhochschule München und wurde zwischen 1977 und 1996 neunmal als Dekan des Fachbereichs Bauingenieurwesen/Stahlbau wiedergewählt. Als Pionier der Bausoftware gründete er 1996 die gemeinnützige Professor Georg Nemetschek Stiftung, die maßgeblich zur Entwicklung des Instituts für angewandte Bauinformatik (iabi e.V.) beigetragen hat.
Seit 2021 fördert die Nemetschek Innovationsstiftung zudem zwei wissenschaftliche Mitarbeitende im Bereich der KI im Bauwesen am iabi an der HM. Diese neue Förderung unterstreicht das kontinuierliche Engagement der Stiftung für die digitale Transformation und den Einsatz von KI zur Bewältigung realer Herausforderungen im Bauwesen.