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Verstärkte Digitalisierung des Bauens
Infra-BIM-Projektabschluss

Die erste Phase des Stufenplans zur BIM-Einführung ist abgeschlossen – Handlungsempfehlungen liegen nun vor.

Im Rahmen der ersten Phase der stufenweisen BIM-Einführung wurden zwischen 2015 und 2018 vier BIM-Pilotprojekte ausgewählt und wissenschaftlich analysiert. Die Arbeitsgemeinschaft Infra-BIM unter der Leitung der Ruhr-Universität Bochum (RUB) war mit der Identifizierung bestehender Defizite und Benennung von Handlungsfeldern beauftragt worden.

Schrittweise BIM-Einführung

Die nun veröffentlichten Handlungsempfehlungen leiten sich aus Stufe eins  der Vorbereitungsphase ab. Ziel war es, Standardisierungsmaßnahmen durchzuführen und Leitfäden, Checklisten sowie Muster zu erarbeiten. Stufe zwei soll bis 2020 laufen. Die derzeitigen vier Pilotprojekte werden dabei deutlich erweitert. Dadurch erhofft man sich tiefere Erkenntnisse über alle Planungs- und Bauphasen hinweg.

In der Vorbereitungsphase ermittelte und bewertete das Projektteam mithilfe einer Materialsammlung den nationalen und internationalen Status quo sowie die Anwendung von digitalen Methoden im Infrastrukturbau. Wissenschaftlich analysiert wurden folgende Pilotprojekte des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur: der Bau des Rastatter Tunnels auf der Bahnstrecke Karlsruhe-Basel und der Filstalbrücke auf der Strecke Wendlingen-Ulm, die Erneuerung der Autobahnbrücke über den Petersdorfer See in Mecklenburg-Vorpommern und der Neubau der Auenbachtalbrücke der Bundesstraße 107 bei Chemnitz.

BIM-Anwendung heute bereits möglich

„Unsere wichtigste Erkenntnis war, dass die Anwendung von digitalen Methoden zur Planung und Ausführung im Infrastrukturbau schon heute möglich ist", sagt Prof. Dr. Markus König, Leiter des Lehrstuhls für Informatik im Bauwesen an der Ruhr-Universität Bochum (RUB). Allerdings gäbe es König zufolge noch einiges zu tun. Unter anderem sei eine weitere Standardisierung der Abläufe, der Informationsanforderungen und des Datenaustauschs notwendig. Darüber hinaus ist ein weiterer Aufbau von Kenntnissen und Erfahrungen bei allen Beteiligten erforderlich, so steht es in dem Bericht.

Verschiedene Zielgruppen

Die Analyse ist nach Zielgruppen unterteilt. Handlungsempfehlungen gibt es für Verwaltung, Kammern und Verbände, für öffentliche Auftraggeber, für Auftragnehmer sowie für bauausführende Unternehmen. Die Themen Daten, Prozesse, Technologie und Qualifikation werden für all diese Zielgruppen bearbeitet. Der Punkt Rahmenbedingungen gilt zusätzlich für die Verwaltungen, Kammern und Verbände.

Ende 2015 veröffentlichte das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) den Stufenplan für die BIM-Einführung in Deutschland. Demnach sollen ab 2020 alle Bauvorhaben im Zuständigkeitsbereich des BMVI BIM-gestützt abgewickelt werden. Die Arbeitsgemeinschaft BIM4Infra wurde mit der weiteren Umsetzung des BIM-Stufenplans beauftragt.


Endbericht und Handlungsempfehlungen: Wissenschaftliche Begleitung der BMVI Pilotprojekte zur Anwendung von BIM im Infrastrukturbau

Infra-BIM-Projektabschluss

(Bild: adiruch na chiangmai/stock.adobe.com)

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