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BIM-Prozesse in der Sanitärbranche
Grohe setzt auf BIM

Der Anbieter von Sanitärarmaturen verspricht, weitere neue Produkte so schnell wie möglich als modellierte BIM-Objekte zur Verfügung zu stellen.

Die zunehmende Vernetzung von Geräten, Sensoren usw. über ein IP-Netz befindet sich noch in einer Entwicklungsphase. Bereits jetzt lassen sich aber schon die vielfältigen Möglichkeiten für alle Branchen erkennen.

Auch die Sanitärbranche verändert sich. Das Internet der Dinge erweitert Komponenten in Wasseranlagen um intelligente Funktionen. Grohe, Hersteller von Armaturen und Sanitärprodukten, betrachtet diese Entwicklungen „als willkommen und lange überfällig.“

„Während der Rest der Branche kontinuierliche Fortschritte verzeichnet, hinken wir im Bereich Sanitärarmaturen erstaunlicherweise zehn Jahre hinterher. Gleichzeitig weiß jeder, dass Warmwasser maßgeblich den Energieverbrauch in Wohngebäuden bestimmt“, sagt Tero Kemppainen, Grohes Geschäftsführer für Finnland.

Intelligente Wassersysteme liegen im Trend

Auf der Branchenmesse ISH in Frankfurt habe man vergangenes Jahr die intelligente Wassersteuerung Sense Guard vorgestellt, fügt der Key Account Manager Jani Hyvärinen hinzu. Über WLAN lässt sich diese mit der mobilen Grohe-App verbinden. Sense Guard erkennt Mikroleckagen im System und kann im Fall eines Rohrbruchs das Wasser abschalten. Mit der App kann man zudem den Wasserverbrauch und die Durchflussmenge aus der Ferne überwachen.

Intelligente Systeme für den Heimbereich könnten sich in vielen gesellschaftlichen Bereichen als hilfreich erweisen, beispielsweise in der Altenpflege. Die Duschtoiletten der Marke Sensia Arena sind etwa mit intelligenten hygienischen Duscharmen ausgestattet, die sich bequem per Fernbedienung steuern lassen.

Rohrplaner – zentrale Entscheider bei der Auswahl von Armaturen

An der Installation von Sanitärarmaturen und Wasseranlagen sind je nach Projekt und Gebäudetyp verschiedene Parteien beteiligt. Innenausstatter und TGA-Planer müssen Zugriff auf detaillierte Daten über die technischen Produkteigenschaften haben. Denn nur so können auch neue Produkte und Innovationen bei der Installationsplanung berücksichtigt werden.

„Stellen wir uns ein Projekt vor, bei dem der Innenausstatter Sanitärarmaturen eines bestimmten Herstellers ausgewählt hat. Das für die Planung der Rohrsysteme verantwortliche Ingenieurbüro ist jedoch mit den Armaturen eines anderen Herstellers vertrauter und weiß aus Erfahrung, was bei der Installation dieser Konkurrenzprodukte zu beachten ist. Ein weniger vertrautes Produkt scheint auf den ersten Blick mit mehr Risiken verbunden. Eine solche Situation hat häufig einen Dialog zwischen dem Innenausstatter und dem TGA-Planer zur Folge, was – je nach unmittelbar verfügbaren Produktinformationen – dazu führen kann, dass der altbekannte Armaturenausstatter ausgewählt wird, um das vermeintliche Risiko zu umgehen. Bisher gemachte Erfahrungen und gewohnte Arbeitsweisen wirken sich auf menschliche Entscheidungen aus. Die Bereitschaft ist geringer, sich auf Produkte einzulassen, die weniger bekannt sind“, erläutert Jani Hyvärinen.

Dem Architekten oder Innenausstatter müssen genügend Informationen zu den Produkten und ihren Eigenschaften vorliegen. Nur so seien die Produkte eines Herstellers für ein Projekt spezifiziert, Tero Kemppainen. Der Innenausstatter oder Rohrplaner wählt beim Bau großer Wohnhäuser die Armaturen aus. Sie sind die zentralen Entscheider.

Heutzutage arbeiten Fachplaner in der Regel mit BIM-Software. Sie müssen daher mit technischen Informationen wie 3D-Produktmodellen oder BIM-Objekten ausgestattet sein. Daher ebne die Verfügbarkeit der Grohe-Produkte als BIM-Objekte den Weg für eine engere Zusammenarbeit mit Rohrplanern, so Jani Hyvärinen.

Effizienzsteigerung durch reibungslose Prozesse

Seit vielen Jahren nimmt die Produktmodellierung eine wichtige Rolle in der Strategie von Grohe ein. Progman modellierte 2007 den ersten Produktsatz des Herstellers für die TGA-Planungssoftware MagiCAD. Das Angebot an modellierten Produkten wurde seitdem ausgeweitet. Gebäudeplaner können heute Grohe-Produkte inklusive Abmessungen und technischer Daten auch online mithilfe von Progmans kostenfrei zugänglicher BIM-Objektbibliothek MagiCloud abrufen.

 „Wir möchten unsere neuen Produkte so schnell wie möglich als modellierte BIM-Objekte bereitstellen. Denn wie wir festgestellt haben, ist die Nachfrage an Produkten quasi durch die Decke gegangen, nachdem sie in MagiCAD und MagiCloud modelliert wurden“, betont Jani Hyvärinen.

BIM-Objekte ermöglichen einen effizienten Informationsfluss in Projekten zwischen den Parteien. Der Planer hat von allen am Bauprojekt beteiligten Gruppen den geringsten Bezug zu den physischen Produkten. Er ist aber auch gleichzeitig hauptverantwortlich dafür, dass Wassersysteme auch tatsächlich funktionieren. Funktioniert das System auf dem Bildschirm des Planers nicht, funktioniert es auch in der Praxis selten.

Bild: Progman

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