Das Deutsche Institut für Normung (DIN) hat den Entwurf einer „Normungsroadmap Bauwerke 2024“ veröffentlicht, der noch bis zum 15. März 2024 kommentiert werden kann. Die Baubranche soll mit Normen und Standards nachhaltiger und digitaler werden.
Die Bauwirtschaft trägt eine erhebliche gesellschaftliche Verantwortung, die über die Erfüllung grundlegender Bedürfnisse wie Wohnen und Arbeiten hinausgeht. Aufgrund ihrer intensiven Ressourcennutzung muss diese Branche auch verstärkt die Anforderungen an Klimaschutz und Nachhaltigkeit berücksichtigen. Die Schaffung von bezahlbarem, barrierefreiem und klimagerechtem Wohnraum erfordert sowohl kostengünstige und energieeffiziente Neubauten als auch die Sanierung und den Umbau bestehender Strukturen. Neben diesen großen Herausforderungen steht die Bauwirtschaft zudem vor der Aufgabe der Digitalisierung, und der Weg bis zur vollständig digitalisierten Baustelle ist noch weit.
Mit dem Ziel, Normungslücken und -bedarfe zu ermitteln und entsprechende Maßnahmen zu identifizieren, hat das Deutsche Institut für Normung (DIN) den Entwurf für die Normungsroadmap "Bauwerke" 2024 veröffentlicht. Der Entwurf ist online einsehbar, und Kommentare werden bis zum 15. März entgegengenommen. Im Anschluss daran wird ein öffentlicher Workshop die Gelegenheit zur ausführlichen Diskussion bieten.
Baubranche soll mit Normen und Standards nachhaltiger und digitaler werden
Das Ziel dieses Prozesses besteht darin, in den kommenden Jahren einen Leitfaden zu entwickeln, um Normen und Standards für Bauwerke auf transparente, strukturierte, anwenderfreundliche und praxisnahe Weise zu behandeln.
Eine entscheidende Bedeutung für die Normungsarbeit kommt BIM, Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu. Die Normungsroadmap gibt klare Empfehlungen, die BIM-Methode zu erweitern, um die Digitalisierung voranzutreiben. BIM verknüpft sämtliche am Bauvorhaben beteiligten Unternehmen und Personen. Zudem sollte die Normung standardisierte Nachhaltigkeitsbewertungen im Bauwesen ermöglichen. Dies erfordert die Entwicklung einheitlicher, wertneutraler und transparent anwendbarer Maßstäbe unter Berücksichtigung des gesamten Lebenszyklus von Produkten.
Die Schwerpunkte der Normungsroadmap beziehen sich auch auf strategische Themen wie Standsicherheit, Brandschutz, Gesundheitsschutz, Barrierefreiheit, Schallschutz, Energieeinsparung, technische Gebäudeausrüstung und Dienstleistungen.