Vier übergeordnete Themengebiete stehen im Blickpunkt: Digitaler Planungsprozess, -Baustelle, -Facility Management und -Geschäftsprozesse sowie Innovation und Strategie. Auf der Website "Mittelstand-Digital Zentrum Bau" findet der interessierte Leser freizugänglich eine ganze Sammlung erkenntnisreicher Digitalisierungsprojekte.
„Die digitale Gebäudeerfassung im Bestand bietet vielseitige Möglichkeiten der Bauaufnahme und der Baufortschrittsdokumentation. Im Rahmen des Umsetzungsprojekts soll exemplarisch der Mehrwert dargestellt werden. Denn nur wenn zu Beginn des Planungsprozesses die Grundlagen erfasst sind, lässt sich der Grad an "Unvorhergesehenem" minimieren, um so Zeit und Kosten zu sparen“, vor diesem Hintergrund findet sich auf der Website von Mittelstand-Digital Zentrum Bau der Beispielbericht zur „As-Built-Dokumentation des Rohbau Campus Jade Hochschule Oldenburg“. Weiter heißt es dort:
Die generelle Zielsetzung des Projekts
Ziel des Umsetzungsprojektes ist es, den Mehrwert einer digitalen Gebäudeerfassung im Bestand für die Planung und Ausführung eines Bauvorhabens darzustellen. Die Grundlagen für eine belastbare Planung werden gelegt und auch die Ausführung profitiert von einer genauen Datengrundlage. Im Rahmen des Umsetzungsprojekts wird beispielhaft dargestellt, wie die Verwertung eines As-built-Modells aussehen könnte.
Ausgangslage
Auf dem Campus der Jade Hochschule in Oldenburg wird ein Studierenden Service Center (SSC) errichtet. Das Gebäude wird im laufenden Betrieb aufgestockt. Im zweigeschoßigen Bestandsbau befinden sich mit der Mensa und dem Rechenzentrum zwei hoch frequentierte Bereiche der Hochschule.
Die Aufstockung führt den monolithischen Charakter des Gebäudes fort, hebt sich gleichzeitig über die Fassadengestaltung deutlich vom Bestand ab. Während der bestehende Kubus in Massivbauweise errichtet und mit anthrazitfarbenen Faserzementplatten bekleidet wurde, wird die Aufstockung im Kontrast dazu in Leichtbauweise ausgeführt und mit hellen, vertikalen Aluminiumpanelen verkleidet. Diese sind als zweite Haut vor die eigentliche Pfosten-Riegel-Fassade gesetzt, um Haustechnikelemente auf dem Bestandsdach, wie bspw. die Küchenabluft, gekonnt zu kaschieren.
Das ambitionierte Raumprogramm des Studierenden Service Centrums machte eine nahezu vollflächige Bebauung des Bestands unter Berücksichtigung der vorhandenen Erschließung erforderlich. Um die optimale Belichtung der Räume bei der besonderen Tiefe des Bestandes zu gewährleisten, wurden zwei Innenhöfe vorgesehen: einer dient der Unterbringung der Haustechnik und einer soll als Dachterrasse den Mitarbeitern des SSC zur Verfügung gestellt werden.
Die Tragkonstruktion der Aufstockung besteht aus einem Stahltragwerk, welches durch die beiden aus dem Bestand hochgeführten Erschließungskerne aus Stahlbeton ausgesteift wird. Die Leichtbauweise wurde aufgrund ihres hohen Vorfertigungsgrades, ihres geringen Eigengewichts und dem Wunsch einer großzügig verglasten Fassade zur Belichtung der vorgesehen Büro- und Seminarbereiche gewählt.
Soll-Ist-Vergleich mittels 3D-Laserscanning
Das Ziel des Projektes war die beispielhafte Demonstration der Möglichkeiten eines Soll-Ist-Vergleiches mittels moderner dreidimensionaler Messverfahren. Dabei wurde das in der Planung entstandene Informations-Modell mit einer mittels 3D-Laserscanning erfassten Punktwolke des Ist-Zustandes verglichen. Die Ergebnisse können beispielsweise zur Qualitätskontrolle oder zur Fortschreibung des Modells für den Betrieb dienen.
Finden Sie hier den ganzen Verlaufs- und Ergebnisbericht sowie eine Fülle weiterer Berichte aus dem digitalen Planen, Bauen und Betreiben.
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