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Eigenständiges Bauministerium gefordert

Angesichts der großen Wohnungsneubaupläne fordern die Gewerkschaft IG Bau und die Bauindustrie ein eigenständiges Bauministerium in der nächsten Regierung.

„Das Wohnen ist die soziale Frage unserer Zeit“, sagte der Bundesvorsitzende der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau), Robert Feiger, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Und diese hat das politische Gewicht eines eigenen Bundesministeriums verdient.“
SPD, Grüne und FDP haben zum Start der Verhandlungen über ein Regierungsbündnis ihren Zeitplan vorgestellt: Bis Ende November soll ein Koalitionsvertrag vorliegen. In ihrem Sondierungspapier ist die Rede von 400.000 neuen Wohnungen, die künftig pro Jahr gebaut werden sollen; 100.000 davon öffentlich gefördert.

„Das Wohnen ist die soziale Frage unserer Zeit“„Das Wohnen ist die soziale Frage unserer Zeit“

Zu diesen Plänen sagte Feiger: " Das bedeutet von Montag bis Sonntag pro Tag knapp 1.100 neu gebaute, bezugsfertige Wohnungen – 46 pro Stunde, alle 4 Minuten 3 Wohnungen. Das ist eine Rund-um-die-Uhr-Aufgabe." Dies erfordere "volle Kraft, volles politisches Engagement und volles Gewicht am Kabinettstisch". Das "Nomadenleben beim Bauressort" müsse ein Ende haben. Die Politik müsse zudem in den kommenden Jahren Antworten darauf geben, wie Wohnen "insbesondere für Menschen mit niedrigem Einkommen bezahlbar bleibt", sagte der Gewerkschaftschef weiter. Gefragt seien auch Sozialwohnungen, deren Zahl gehe zurück.

Seit 23 Jahren führe das Bauressort ein „Nomadenleben“, sagte Feiger. „Es war immer Anhängsel – beim Verkehr, bei der Umwelt, beim Inneren.“ Derzeit ist das Thema Bauen beim Bundesinnenministerium beheimatet.

Der Chef des Hauptverbands der deutschen Bauindustrie (HDB), Tim-Oliver Müller, sagte den Funke Zeitungen, Bauen müsse "zur Chefsache werden". "Wir brauchen ein starkes Bundesministerium für Bau und Infrastruktur, um die gewaltigen Vorhaben zur Modernisierung unserer Infrastruktur umzusetzen." Bauen dürfe kein Annex mehr eines Ressorts sein, sondern müsse ins Zentrum des Handelns gerückt werden.

 

Symbolbild: stock.adobe.com/eyetronic

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