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Informationsmanagement mit BIM
DIN EN ISO 19650 verfügbar

Die BIM-Norm liegt jetzt auch in einer deutschsprachigen Version vor

Bisher existierte lediglich die englische Fassung der internationalen Norm DIN EN ISO 19650 „Organisation von Daten zu Bauwerken – Informationsmanagement mit BIM". Die Regelung stellt einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur Digitalisierung der gesamten Wertschöpfungskette eines Bauwerks dar. Sie schafft eine einheitliche Sprache im Bauwesen. Mit einem klar definierten Informationsmanagement trägt sie zudem zur Produktivitätssteigerung in der Baubranche bei.

Transparenz auch bei komplexen Bauprojekten

 „Als internationale Norm öffnet die DIN EN ISO 19650 neue Märkte im Ausland und schafft gleiche Bedingungen und verlässliche Regeln für alle Marktteilnehmer, insbesondere auch für deutsche Mittelständler“, betont Dr. Volker Krieger, zuständiger Arbeitskreisleiter bei DIN und Chief Digital Officer der TMM Gruppe.

Die Norm setzt sich aus zwei Teilen zusammen. Der erste Teil „Konzepte und Prinzipien“ beschreibt wesentliche Grundbegriffe für das Informationsmanagement. Dazu zählen die inhaltlichen Anforderungen an einzelne Informationslieferungen (Exchange Information Requirements, EIR) oder auch an die gesamte Projektdokumentation. Darüber hinaus wird der in Deutschland als BAP bezeichnete BIM-Abwicklungsplan (BIM Execution Plan, BEP) mit den Verfahrensregeln zum Informationsaustausch und zur Zusammenarbeit im Projekt erwähnt und im zweiten Teil näher erläutert. Er dient wie der Master Information Delivery Plan (MIDP) der Zusammenarbeit im Projekt.

Plattform für den strukturierten Austausch von Informationen

Der zweite Teil „Lieferphase der Assets“ beschreibt detailliert die Nutzung der gemeinsamen Datenumgebung (Common Data Environment, CDE), ein Systemwerkzeug, mit dem das Informationsmanagement umgesetzt wird. In den drei oben genannten Dokumenten EIR, BAP und MIDP legt man Anforderungen, Regeln und Vereinbarungen fest und ergänzt sie im Laufe des Projekts. Beim CDE handelt es sich dahingegen um ein lebendes System, mit dem das Informationsmanagement umgesetzt wird.

Die Norm schlägt unter anderem den Freigabestatus von Modellen vor. Eine einheitliche Strukturierung aller Projektinformationen soll ebenfalls möglich sein. Sie trägt dazu bei, BIM effizienter einzusetzen und zu nutzen. „Planer, Berater und Bauunternehmer bekommen so sehr viel konkretere Anforderungen an ihre Dokumentation, können ihre Preise besser kalkulieren und wissen, dass ihre Lieferung auch gebraucht, abgenommen und letztendlich bezahlt wird“, erklärt Dr. Volker Krieger.

Die DIN EN ISO 19650 ist über den Beuth Verlag verfügbar.

 DIN EN ISO 19650 verfügbar

(Bild: Jamrooferpix/stock.adobe.com)

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