Das Förderprogramm "Klimafreundlicher Neubau" (KFN) ist vorerst ausgesetzt worden, da die verfügbaren Fördermittel aufgebraucht sind, wie das Bundesbauministerium bekannt gab. Es wird erwartet, dass neue Anträge voraussichtlich ab Anfang 2024 wieder eingereicht werden können.
Das Förderprogramm für umweltfreundliche Neubauten, das vom Bundesbauministerium angeboten wird, wurde überraschend gestoppt. Gemäß einer Ankündigung des Ministeriums können ab dem 14. Dezember 2023 aufgrund der ausgeschöpften Mittel keine neuen Anträge für das KFN-Programm bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gestellt werden. Neue Anträge können ab 2024 eingereicht werden, sobald der neue Bundeshaushalt in Kraft tritt.
Erst im Frühjahr wurde das Programm vom Bauministerium eingeführt. Das Programm für Wohneigentumsförderung für Familien begann am 1. Juni 2023 und beide Programme erhielten zusammen Mittel in Höhe von 1,98 Milliarden Euro. Sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen, Investoren und Kommunen hatten die Möglichkeit, Zinsverbilligungen zu beantragen.
Wer schon eine Zusage von der KfW hat, der bekommt noch den Förderkredit
Nach Angaben des Ministeriums wurden bis zum 13.12.2023 mehr als 18.000 Zusagen für Fördermittel erteilt, wodurch etwa 46.000 umweltfreundliche Wohneinheiten gefördert wurden. Die geförderten Gebäude reduzieren ihren CO₂-Ausstoß im Vergleich zu einem Bau nach dem gesetzlichen Mindeststandard (EH55) um ungefähr 750.000 Tonnen CO₂-Äquivalente pro Jahr.
„Die Nachricht über den KFN-Förderstopp kam für uns völlig überraschend. Ab heute können aufgrund der ausgeschöpften Mittel keine neuen Anträge bei der KfW mehr gestellt werden. Sobald der Bundeshaushalt 2024 wieder in Kraft tritt, soll es wieder möglich sein und das erwarten wir auch.
Nichts schadet einer Investitionsbranche wie der Bauwirtschaft mehr als unklare oder sich laufend ändernde Rahmenbedingungen. Wir haben das Förderchaos 2022 erlebt und die Folgen spüren wir heute noch. Das BMWK strich die Förderprogramme über Nacht und verschärfte die energetischen Anforderungen für Neubauprogramme zu einer Zeit, als corona- und kriegsbedingt die Baupreise und auch die Kreditzinsen stark gestiegen sind. Bauwillige hatten nicht nur die Finanzierungsgrundlage, sondern auch das Vertrauen in eine verlässliche Politik verloren. Attentismus machte sich breit – also wurde nicht mehr gebaut. Diese Situation darf sich nicht wiederholen. Das wäre fatal für den Wohnungsbau, wo wir dringend Investitionen brauchen, um die Beschäftigten halten zu können. Nach den schlechten Nachrichten von gestern ist das der nächste Schlag für den Bau“, kommentierte Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe.