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Bundesbauministerin lobt Seilroboter-Technologie

Bundesbauministerin Klara Geywitz verschaffte sich auf ihrer Sommerreise an der Universität Duisburg-Essen (UDE) anhand der Entwicklung eines Seilroboters für das Mauerwerk einen ersten Eindruck, welchen Beitrag die Kalksandsteinindustrie zur Automatisierung und Digitalisierung der Baubranche mit praxisbezogener Forschungsarbeit leistet.

Hinsichtlich der Beschleunigung der Digitalisierung des Bauwesens und einer gezielten Bauforschungsförderung fordern sowohl die Forschenden als auch der Bundesverband Kalksandsteinindustrie e.V. (BV KSI) mehr Unterstützung seitens der Politik, heißt es in einer Mitteilung des Bundesverbands Kalksandsteinindustrie.

Seit 2019 arbeitet die zum BV KSI gehörende Forschungsvereinigung Kalk-Sand e.V. (FV KS) gemeinsam mit dem Fachbereich für Mechatronik der UDE und dem Institut für Angewandte Bauforschung Weimar gGmbH (IAB) an der praktischen Umsetzung der Digitalisierung und Automatisierung im Mauerwerksbau mittels der Seilrobotertechnologie. Wie die Zukunft der Robotik aussieht, zeigt der neu entwickelte Prototyp. Er bewegt sich auf Grundlage eines BIM-Gebäudeplanes (Building Information Modeling) dreidimensional über die Baustelle, greift vollautomatisiert nach den Kalksandsteinen, portioniert Maß genau den Mörtel und errichtet in kurzer Zeit eine komplette Etage. Dank des digitalen Bauplans lässt sich der Roboter äußerst flexibel und präzise an die jeweiligen Bedingungen des Bauvorhabens anpassen.

Forschungsförderung als Grundlage der Digitalisierung in der Baubranche

Jan Dietrich Radmacher, Vorstandsvorsitzender BV KSI: „Dieser Seilroboter wird eindrucksvoll belegen, welche Bedeutung die Einführung dieser Technologie im Bauwesen haben kann. Die Kalksandsteinindustrie ist auf diesem Gebiet einer der Vorreiter in Deutschland. Die Bauautomatisierung bietet enorme Potenziale, die wir dringend nutzen sollten. Digitalisierung und Automatisierung bilden eine Einheit, welche die Baubranche weiter voranbringt. Mit dem Seilroboter wird ein weiterer Baustein gesetzt, um die Herausforderungen in der Bauwirtschaft in der Zukunft besser zu meistern. Technische Lösungen erleichtern die Arbeit, sorgen für schnelles und hochwertiges Bauen.“

Hinsichtlich aktueller Herausforderungen, dass sowohl die Baukapazitäten als auch die Produktivität der Baubranche gesteigert werden müssen, stellt die Robotertechnologie im Mauerwerksbau einen weiteren Mehrwert dar, den Prof. Tobias Bruckmann, Fachbereich für Mechatronik an der UDE deutlich macht: „Der Einsatz von Seilrobotern hat noch weitere Vorteile. Er kann äußerst weitreichend arbeiten und benötigt selbst nur wenig Platz. In kürzester Zeit können große Bauvolumina – auch bei komplexen Geometrien – errichtet werden.“

Dieses Gemeinschaftsprojekt steht exemplarisch für eine neue Technologie, die einen nachweislichen Nutzen für den Mittelstand im Bauwesen liefert und dem voranschreitenden Fachkräftemangel im Bauhandwerk entgegenwirken kann. Er sichert zudem eine schnellere und sichere Verarbeitungauf den Baustellen und stärkt damit die Wettbewerbsfähigkeit mittelständischer Unternehmen.

Digitalisierung: Grundlage für eine produktive Baubranche

Die Automatisierung bildet einen wichtigen Aspekt für eine zukunftsfähige und produktive Bauweise. Die Nutzung von BIM-Daten macht diese Automatisierung in der Baubranche jedoch erst möglich. „Damit unser Roboter auf der Baustelle auch wirklich sinnvoll und wirtschaftlich eingesetzt werden kann, muss der gesamte Baustellenprozess durchgängig digitalisiert und konsistent sein: von der Organisation über die Planung bis hin zum eigentlichen Arbeiten auf der Baustelle. Wenn dies der Bauwirtschaft gelingt, können durch den Einsatz von Robotertechnologien Kosten dauerhaft reduziert und die Produktivität konsequent gesteigert werden.“, so Prof. Dr.-Ing. Dieter Schramm, Leiter Fachbereich Mechatronik an der UDE.

Bundesbauministerin Klara Geywitz zeigte großes Interesse für die technischen Details des Seilroboters. Foto: Henning Stauch – Bundesverband Kalksandsteinindustrie e.V.

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