Mit SuedLink startete am 11. September 2023 eines der zentralen Projekte der Energiewende im Norden Deutschlands, wie Netzbetreiber TenneT mitteilt, der bei SuedLink für den nördlichen Trassenabschnitt verantwortlich ist.
Bei der Planung der Elbquerung von SuedLink, auch Tunnel ElbX genannt, setzte TenneT eine Kombination aus BIM und virtueller Realität ein, so das Unternehmen. Dabei wird das Projektteam vom Höchstleistungsrechenzentrum Stuttgart (HLRS) unterstützt. Dort wird das BIM-Modell in einem besonderen Projektionsraum (der sogenannten CAVE) im Originalmaßstab als virtuelles Modell dargestellt und begehbar gemacht, wie es in einer Infobroschüre dazu von TenneT heißt.*
Der Baustart der Elbquerung markiert nun den Beginn der etwa viereinhalbjährigen Bautätigkeiten. Zwischen Wewelsfleth in Schleswig-Holstein und Wischhafen in Niedersachsen wird SuedLink auf rund fünf Kilometern die Elbe mittels eines Tunnelbauwerks passieren. Dabei wird die Tübbingbauweise angewendet, bei der sich eine eigens dafür hergestellte Tunnelbohrmaschine wie ein Maulwurf unter der Elbe hindurchgräbt, so TenneT.
Im weiteren Verlauf werden sechs 525-kV-Stromkabel eingezogen und an die SuedLink-Erdkabel auf beiden Seiten der Elbe angeschlossen. Schienen im Tunnel ermöglichen das Befahren mit Tunnelfahrzeugen, sodass der Tunnel auch nach Abschluss der Bauphase für Wartungs- und Reparaturarbeiten zugänglich ist.
„Keine Zeit verlieren“
„Mit dem Baustart an der Elbquerung wird SuedLink Realität.“ freut sich TenneT-COO Tim Meyerjürgens. „Wir können Tempo – das zeigt der umgehende Baustart nach Erhalt der Genehmigung. Dieses Tempo müssen wir jetzt auch in der weiteren Umsetzung halten, um keine Zeit zu verlieren und 2028 in Betrieb gehen zu können. Dafür benötigen wir weiterhin die Kooperation und Unterstützung aller Beteiligten aus Politik, Wirtschaft und der Gesellschaft. Nur mit dem politischen und gesellschaftlichen Rückenwind, den wir heute bei der Westküste und hier beim SuedLink spüren, können wir die Energiewende schnell vorantreiben und so den Wirtschaftsstandort Deutschland nachhaltig sichern.“
Über SuedLink
Mit einer Länge von rund 700 Kilometern und einer Investitionssumme von zehn Milliarden Euro ist SuedLink ein zentrales Infrastrukturprojekt der Energiewende in Deutschland. Das Vorhaben befindet sich in allen Abschnitten im Planfeststellungsverfahren, in dem der finale Leitungsverlauf festgelegt wird. TenneT ist bei SuedLink für den nördlichen Trassenabschnitt und die Konverter in Schleswig-Holstein und Bayern zuständig. In den Zuständigkeitsbereich von TransnetBW fallen der südliche Trassenabschnitt und der Konverter in Baden-Württemberg.
* Zur Planung von SuedLink mit BIM und Virtual Reality hält TenneT-Projektleiter Mathias Seibitz bei den BIM-Tagen Deutschland am 12. Oktober 2023 einen entsprechenden Vortrag.