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Bauanträge auf BIM-Basis

Bauherren können künftig ihre Bauanträge auf Basis eines 3D-Modells des geplanten Gebäudes digital bei den zuständigen Behörden einreichen.

Das Projekt „BIM-basierter Bauantrag“, das an der Fakultät für Bau- und Umweltingenieurwesen der Ruhr-Universität Bochum (RUB) koordiniert wurde, hat dazu den Grundstein gelegt. Dabei entwickeln die Forschenden und ihre Partner Anforderungen an und Vorgaben für die Gebäudemodelle und verknüpfte Daten. Darüber hinaus evaluierten sie Optionen, die Datenqualität bei der Einreichung eines Antrags zu prüfen und die Eingaben zu visualisieren.

Die Planungsmethode BIM kommt bei immer mehr Bauvorhaben zum Einsatz. Die Planerinnen und Planer erstellen dabei ein digitales 3D-Modell des Bauwerks, das alle notwendigen Informationen enthält. „Vor diesem Hintergrund erscheint es umständlich und nicht nachhaltig, dass man für den Bauantrag noch immer 2D-Baupläne auf Papier einreichen muss“, sagt Projektleiter Prof. Dr. Markus König, der den Lehrstuhl für Informatik im Bauwesen der RUB leitet.

Prozess für beide Seiten transparenter und effizienter

Das Projekt „BIM-basierte Baugenehmigung in NRW“ hat bereits gezeigt, dassder Antrags- und Genehmigungsprozess auch durchgehend digital funktioniert und alle Beteiligten entlasten kann. Am Beispiel der neuen Firmenzentrale der Firma Opländer in Dortmund hat nun das Team der RUB gemeinsam mit seinen Partnern, der Stadt Dortmund, |DA| Drahtler Architekten und der Louis Opländer Heizungs- und Klimatechnik GmbH, das konzeptionelle Vorgehen aus dem Vorgängerprojekt evaluiert. „Es war uns auch wichtig zu ermitteln, ob für Architektinnen und Architekten ein Mehraufwand entsteht und dieser dann durch die vereinfachte Antragstellung kompensiert werden kann“, erklärt André Vonthron vom Projektteam.

Die entwickelte Vorgehensweise erlaubt es nun, ein BIM-Modell mit sämtlichen technischen Informationen hochzuladen und sich schon vor dem Einreichen des Antrags anzeigen zu lassen, ob alle Angaben vollständig und plausibel sind. Das Konzept basiert auf offenen und herstellerneutralen Standards. Mitarbeitende der Bauaufsichtsbehörden können Anforderungen wie etwa zur Einhaltung von Barrierefreiheit oder des Brandschutzes direkt am Modell überprüfen und es gegebenenfalls mit Notizen versehen. Die manuelle Prüfung von Papierplänen fällt weg. „Insgesamt macht das den Prozess für beide Seiten transparenter und effizienter“, so Markus König.

Der Projektbericht ist online verfügbar.

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