Herzlichen Dank für die Frage. Erlauben Sie mir, nicht nur auf die Risiken einzugehen, sondern auch die Chancen aufzugreifen, die sich aus dem Einsatz von KI im Bauwesen ergeben:
KI kann helfen, innovative Lösungen für komplexe technische Probleme zu finden, die menschliche Expertise kaum bewältigen kann, zum Beispiel bei der Optimierung von Entwürfen, Materialien oder Konstruktionen.
KI kann helfen, die Effizienz und Sicherheit des Bauprozesses zu erhöhen, beispielweise durch die Überwachung und Steuerung von Baumaschinen, die Erkennung und Vermeidung von Gefahren oder die Voraussage von Wartungsbedarfen/predictive maintenance.
KI kann helfen, die Datenanalyse und das Wissensmanagement zu verbessern, etwa durch die Integration und Auswertung von verschiedenen Datenquellen, die Generierung von Qualitätshinweisen und/oder dem Nachtragswesen.
Natürlich kann es aber auch Risiken bei der Nutzung von KI geben, und diese sollten nicht unterschätzt werden: So kann KI zu einem Verlust von Kontrolle und Transparenz führen, wenn die Entscheidungen und Handlungen von KI-Systemen nicht nachvollziehbar oder erklärbar sind, oder wenn die Datenqualität oder -schutz nicht gewährleistet ist.
KI kann zu einem Verlust von Vertrauen und Akzeptanz führen, wenn die Stakeholder im Bauprozess nicht einbezogen oder informiert sind, oder wenn die ethischen und rechtlichen Implikationen von KI nicht berücksichtigt oder reguliert sind.
Und KI kann zu einem Verlust von Kompetenz und Wettbewerbsfähigkeit führen, wenn die Qualifikationen und Fähigkeiten der Branche sich nicht an die Anforderungen an dem Umgang mit KI anpassen oder weiterentwickeln, oder wenn die Investitionen in die Anwendung von KI nicht ausreichend ernst genommen werden.
Aus Unternehmersicht gilt es natürlich, die Chancen der KI zu nutzen und dies zu forcieren, und gleichzeitig gilt es natürlich, die Risiken zu managen und damit die Eintrittswahrscheinlichkeit zu senken. Dazu wird eine strategische und ganzheitliche Herangehensweise benötigt, die sowohl die technischen, organisatorischen als auch die kulturellen Aspekte berücksichtigt.
Was insbesondere die kleinen und mittelgroßen Unternehmen betrifft, gilt es natürlich, auf deren spezifischen Stärken und Schwächen zu schauen. Dies bedeutet, dass sie ihre eigenen Bedürfnisse und Ziele in Bezug auf KI definieren und priorisieren sollten, dass sie sich über die verfügbaren Ressourcen und Möglichkeiten informieren und vernetzen, und dass sie sich kontinuierlich weiterbilden und anpassen müssen.
Folglich liegt vermutlich das größte Risiko bei der Nicht-Nutzung von KI, denn wer den Anschluss verpasst, wird es schwer haben, im Markt zu bestehen.