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Armin Spengler, Christian K. Karl

Was kostet BIM – und was nutzt es?

BIM-Software im Bauwesen

Building Information Modeling ist auch im Bauwesen eng mit der passenden Software verbunden. Die Fachautoren Arnim Spengler und Christian Karl analysieren Kosten, Nutzen und Software-Anforderungen im Bauwesen – nicht auf Berufsgruppen beschränkt, sondern gewerkeübergreifend.

Bevor über die Anschaffung einer neuen (BIM fähigen) Softwareumgebung nachgedacht wird, sollte überlegt werden, ob die aktuell eingesetzte Software BIM-tauglich ist. Diese Frage ist unter Umständen nicht leicht zu beantworten, da im Bauwesen unterschiedliche Software eingesetzt wird. Da es sich bei BIM mehr um eine Methode handelt, ist die Frage nochmals schwerer zu beantworten. So geht es im Grundsatz weniger um den Einsatz einer aktuellen Softwaregeneration, vielmehr sollte folgendes im Fokus stehen:

  • Daten sollten nicht redundant, d. h.,  nicht mehrfach vorhanden sein
  • Idealerweise werden die Daten zentral abgespeichert und allen berechtigten Projektbeteiligten zur Verfügung gestellt
  • Jede Fachdisziplin sollte nur ihre Informationen an ein vorhandenes Bauwerksmodell anfügen. Jeder arbeitet in seinem Fachmodell.
  • Alle am Bauwerk Beteiligten sollten einheitliche, von vielen Programmen lesbare Datenaustauschformate verwenden (universelle Schnittstellen)
  • Im Projekt sollte kooperativ oder besser kollaborativ miteinander und über Fachdisziplinen hinweg kommuniziert werden

Werden diese Prinzipien angewandt, ist eine gute BIM-Basis gegeben. Deshalb geht es um mehr als nur die Einführung einer neuen Software.

Die Frage, ob die im Unternehmen eingesetzte Software BIM-tauglich ist oder mit geringem Aufwand BIM-tauglich gemacht werden kann, soll mit folgender kleiner Checkliste beantwortet werden:

  • Kann meine Software aktuelle und offene Datenformate des Bauwesens lesen? Beispiele sind IFC, CSV, GAEB, COBie usw.
  • Kann meine Software diese Dateiformate auch schreiben?
  • Kann meine Software auf für mich relevante Planungsdaten anderer Beteiligter verweisen und anzeigen, ohne dass meine Software diese Daten verändert?
  • Ist es möglich, dass meine Software nur die von mir erstellten Daten anderen zur Verfügung stellen kann? Hierbei ist es am Anfang egal, ob die Daten über einen Server, eine Cloud oder den (zugegeben nicht mehr zeitgemäßen) Versand per Mail mit anderen geteilt werden.

Werden diese Fragen mit Ja beantwortet, liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit eine grundsätzliche BIM-Tauglichkeit vor. Bei einem Nein oder eingeschränktem Ja ist es denkbar, durch Updates oder kleine Zusatzprogramme die Softwareumgebung BIM-konform zu machen. Ist dies nicht möglich, kommt man um neue Software nicht umhin.

Kosten der Software

Die Einführung einer neuen Software ist mit Kosten verbunden. Abbildung 1 zeigt Investitionen, die neben einer neuen (BIM-fähigen) Bausoftware anfallen.

Abbildung 1: Zusätzliche Kostenbereiche einer neuen Software

Autoren

Christian K. Karl, Dr.-Ing. (Baumanagement), Dipl.-Ing. (Baubetrieb und Bauwirtschaft), Dipl.-Ing. (Konstruktiver Ingenieurbau), ursprünglich tätig in nationalen und internationalen Projekten, ist seit 2016 Leiter des Lehr- und Forschungsbereichs Bautechnik an der Universität Duisburg-Essen, Lehrbeauftragter an der Nationalen Technischen Universität Athen und der Hochschule Ruhr-West, Autor und Co-Autor zahlreicher Fachveröffentlichungen, selbständiger Berater und Coach u.a. für Unternehmen der Bau- und Baustoffindustrie.


Armin Spengler (M.Sc) ist Mitinitiator des BIM-Clusters NRW und der buildingSMART-Regionalgruppe Rhein-Ruhr. Er ist als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Duisburg-Essen im Bereich Forschungs- und Innovationsmanagements tätig. Darüber hinaus ist er Mitgründer der Startups Builders Mind UG und Hover Storage.

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