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Jürgen Winkler

Was ist ein BIM-Projekt?

Diskussion über Definition

Wenn BIM-Experten über BIM sprechen, ist nicht immer klar, ob sie dasselbe meinen oder nur das Gleiche oder etwas ganz anderes. Also tun wir das Nächstliegende – sprechen wir über BIM.

Treffen sich zwei Architekten in der Badewanne­:
„Ich plane BIM ab Leistungsphase 5.“
„Ach.“
„Was heißt ‚ach‘?“
„Ach. Sie sagten, dass Sie BIM ab Leistungsphase 5 planen, und ich meinte ‚ach‘.“
„Ich entscheide persönlich, ob ich BIM ab Leistungsphase 5 plane oder nicht.“
„Es wäre ja immerhin denkbar, dass es gewisse Argumente gäbe, die dafür sprächen, BIM ab Leistungsphase 1 zu planen.“
„Wie wollen Sie das beurteilen?“
„Mein Gott, ich plane ja nicht zum ersten Mal.“
„So?“

Was nach Loriot klingt, ist weniger absurd, als man denkt: Wir baten deshalb BIM-Experten um die Beantwortung dieser Fragen:

1.    Was ist ein BIM-Projekt?
2.    Was ist auf keinen Fall ein BIM-Projekt?

Die Antworten sind sehr differenziert. Wir veröffentlichen sie ohne Wertung in alphabetischer Reihenfolge. Wie ist Ihre Meinung? Mailen Sie uns oder diskutieren Sie im Forum auf www.build-ing.de: Was ist ein BIM-Projekt?

Dipl.-Ing. (Arch.) Marian Behaneck, Fachautor

Das ist mal wieder eine typisch deutsche Erbsenzählerei. Sobald ein 3D-Modell automatisch nach Mengen oder Kosten ausgewertet wird, ist es schon ein BIM-Projekt. Allenfalls sollte man zwischen Little/Closed oder Big/Open unterscheiden. Bei vielen, auch großen „Leuchtturm“-Projekten läuft sowieso nicht alles streng nach Reglement und sehr oft mit manueller Nachhilfe ab.

 

Dipl.-Ing. Architekt Zafer Bildir, Planungsleiter Architektur, Archipel Planer

1. BIM ist eine neue Planungsmethode, mit der die Planung, Ausführung und der Betrieb mithilfe der Erstellung eines digitalen Gebäude- und Datenmodells optimiert werden.

BIM stellt eine Arbeitsweise dar, die als Grundlage ein 3D-Modell einsetzt, das mit Informationen der verschiedenen Planungspartner angereichert wird, die durch alle Partner genutzt werden können. Als Ergebnis erhält man konsistente BIM-Modelle, die dem Projekt­ über die gesamte Planungs-, Bau- und Betriebszeit zur Verfügung stehen. Durch BIM werden die bisherigen Planungsprozesse neu definiert und erweitert.

2. Bei BIM handelt es sich auf keinen Fall um ein Softwarepaket, das durch ein Planungsteam beschafft und einfach angewandt werden kann. Ein 3D-Modell zu generieren, aus dem Ansichten und Schnitte generiert werden, stellt nur eine Grundlage für die BIM-Methodik dar und kann nicht als BIM-Planung bezeichnet werden­.

 

Jens Bredehorn (M. Eng.), vrame consult GmbH

1. Für mich besteht der größte Mehrwert von BIM – und damit auch meine Definition eines BIM-Projektes – in Folgendem:
Wenn man anhand von Modellen kollaboriert, kommuniziert und koordiniert, werden meines Erachtens die größten Mehrwerte erreicht. Hierzu gibt es jedoch bereits jetzt eine Vielzahl von Projekten. Deshalb würde ich BIM auf die Projekte eingrenzen, in denen BIM vom Bauherrn gefordert wurde. Ohne Bauherr gibt es m. E. nun mal kein BIM-Projekt, da er (oder sein Vertreter im Projektmanagement) der Einzige ist, der den Prozess über alle Phasen hinweg steuert. Wenn ein BIM-Projekt z. B. von einem Objektplaner initiiert wurde, betrifft es meist nur die Planungsphasen und/oder die Erzeugung von Mehrwerten für die Planungsbeteiligten und nicht für den Bauherrn. Das Thema BIM stirbt daraufhin beim Übergang in die Bauausführung.

2. Keine BIM-Projekte sind für mich momentan Forschungsprojekte. In der Regel wird meist nachmodelliert und visualisiert, und weitere entsprechende Anwendungsfälle werden parallel zum Projektablauf getestet. Es ist sicherlich wichtig, auch diese forschungsbasierten Erkenntnisse auszuwerten, jedoch entspricht es nicht den Mehrwerten, die im tatsächlichen Projektablauf möglich sind. Eventuell sollte man an dieser Stelle zwischen Forschungsprojekten und tatsächlichen Projekten mit wirtschaft­lichem Projekthintergrund unterscheiden.

 

Dr. Sebastian Fuchs, Tragwerk Consult

In einem BIM-Projekt müssen mindestens zwei vertragliche Parteien mit unterschiedlicher Autorensoftware gemeinsam Fachmodelldaten austauschen und weiterverarbeiten. Die Informationsprozesse müssen vorher definiert sein. Wesentliche Projektentscheidungen müssen anhand der gemeinsamen Fachmodelldaten getroffen werden.

 

 

 

 

 

Dirk Meinecke, Formitas AG

1. Wenn konkrete BIM-Anforderungen bekannt sind, d. h., Auftraggeber-Informationsanforderung (AIA) oder BIM-Lastenheft. Wenn ein BIM-Abwicklungsplan (BAP) generiert ist und das Projekt hieran aufwächst.

Wenn ein Projekt BIM-technisch und zwingend in 3D von mindestens zwei Planern bearbeitet wird. Wenn das Modell über verknüpfte Informationen von Architekten und/oder Fachplanern verfügt und Auswertungen geschehen, z. B. Kollisionsprüfungen, Massenauszüge, Raumbücher, Kosten, Plausibilität, Bauregelprüfungen usw.

2. Obwohl manche Projekte wie BIM aus­sehen (etwa 3D-Planungen), sind sie es nicht, wenn die gleiche Information an zwei unterschiedlichen Stellen zu finden ist und es keinerlei Verbindung zwischen diesen Daten gibt. Sinn und Zweck von BIM ist ein kollaborativer, transparenter und redundanzfreier Planungsprozess.

 

Dipl.-Ing. Nikolaus Möllenhoff, e3D Ingenieurgesellschaft mbH

1. Zum Thema „Was ist BIM“ existieren international und national verschiedene Definitionen. Für Deutschland hat das Bundesministeriums für Verkehr und Digitale Infrastruktur (BMWi) folgende Definition hinzugefügt: BIM ist eine „… kooperative Arbeitsmethodik, mit der auf der Grundlage digitaler Modelle eines Bauwerks die für seinen Lebenszyklus relevanten Informationen und Daten konsistent erfasst, verwaltet und in einer transparenten Kommunikation zwischen den Beteiligten ausgetauscht oder für die weitere Bearbeitung übergeben werden.“

Zentrale Aussagen dieser Definition sind:

  • BIM ist eine (kooperative Arbeits-)Methodik ->  digitales Planen, Bauen und Betreiben und integrale Planung
  • Grundlage sind virtuelle, digitale Modelle des Bauvorhabens -> erst virtuell, dann real bauen
  • das digitale Modell enthält neben den 3D-Informationen der (reinen) Geometrie (CAD-Software, z. B. Autodesk Revit, Allplan Nemetschek) weitere relevante Informationen und Daten (sogenannte Semantik, z. B. Zeiten, Kosten oder technische Daten/4D, 5D, xD) für seinen Lebenszyklus (d. h., für die Phasen des Planens, Bauens und Betreibens) -> intelligente Verknüpfung von CAD und Datenbank
  • transparente Kommunikation -> geregelter und definierter Austausch von Informationen/Daten/Attributen über die Datenbank (Festlegungen zu Austausch­anforderungen, Austausch von Meilensteinen, zu Attributen/Merkmalen mit Einheiten, zu Modellchecks usw.)
  • desweiteren Regelungen über regelmäßigen Austausch und Abgleich der verknüpften bzw. referenzierten Fachmodelle
  • einschließlich Modellprüfungen und -checks der Fachmodelle wie auch eines Koordinationsmodells (gegebenenfalls sogar der Datenbank) 

Was macht also ein BIM-Projekt aus?

  • Regelungen und Randbedingungen: es existieren Auftraggeber-Informations-Anforde­rungen (AIA), einschließlich Zielen, Anwendungsfällen, Rollendefinitionen und weiteren Anforderungen des AG, Modellierungs-RL, usw. (im Sinn oder als Teil eines Lastenhefts, für BIM-relevante Anforderungen) sowie ein BIM-Abwicklungsplan (BAP) (oder auch BIM-Execution-Plan) mit Regelungen für Datenaustausch-Workflow, Prüfungsworkflow, Modellentwicklungsmatrix (MEM), Informations-/Daten-/Merkmals-/Attribute-Austauschanforderungen (exchange requirements), BIM-Prozesse/Anwendungsfälle usw. (als Antwort auf die AIA und konkreten Umsetzungsregelungen)
  • BIM-Prozesse und Anwendungsfälle müssen systematisiert und dargestellt werden, insbesondere mit den notwendigen Austauschinformationen. Erst dadurch entsteht ein strukturierter Planungsprozess mit Abhängigkeiten und Informationsschnittstellen (Datadrops). Eine solche Prozesssystematisierung hat zunächst noch nichts mit der eigentlichen BIM-Methodik zu tun. Vielmehr dient sie als Standardisierung und Automatisierung der Planungsprozesse. Gleichwohl ist sie einer der wesentlichen Punkte, ohne den die Anwendung der BIM-Methodik kaum möglich ist.
  • 3D-CAD-Modellierung, angereichert mit zusätzlichen Informationen/Semantiken (z. B. Räume, Heizlasten, U-Werte, Kosten, Bauzeiten, Anforderungswerte, Berechnungswerte, Einbau/Produktwerte, BS-Informationen, FM-Informationen …) und einer Kopplung an eine Datenbank
  • Mehrere beteiligte Planer (mindestens Architekt/Objektplaner, TGA-Fachplaner, Tragwerksplaner) arbeiten an einem Gebäudemodell zusammen (in der Regel mehrere Fachmodelle, die sich gegeneinander referenzieren)
  • regelmäßige Datenablage der aktualisierten Fachmodelle (zu festgelegten Meilensteinen) einschließlich Modellchecks der Fachmodelle und des Koordinationsmodells
  • IT-Umgebung mit CAD-Software (z. B. Autodesk Revit, Allplan Nemetschek, ArchiCAD) und einer verknüpften Datenbank­umge­bung (z. B. thinkproject!, DesiteMD, eTASK), BCF-Kommunikations-Tool (z. B. BCF-Manager@BIM-collab) und Modelchecker-Software (z. B. DesiteMD, Solibri, Navisworks)

2. Ein direktes Ausschlusskriterium bezüglich einzelner Bestandteile der BIM-Methodik ist schwer auszumachen. Letztlich hängen die aufgeführten Aspekte zusammen und werden in der Regel in unterschiedlicher Intensität und Tiefe angewandt.

  • 3D-Modellierung ohne zusätzliche Informa­tionen/Merkmale/Attribute an den Objekten
  • keine BIM-relevanten Festlegung in AIA sowie Regelungen und Abstimmungen der Zusammenarbeit durch BAP
  • keine eindeutige Darstellung von BIM-Prozessen und Anwendungsfällen (Prozesssystematisierung)
  • kein Austausch des Gebäudemodells R nur ein Planer arbeitet (vermeintlich) mit BIM (Little Closed BIM)
  • keine Modellchecks einzelner Fachmodelle gegeneinander und des Koordinationsmodells.

Eine der grundlegendsten Aufgaben und damit ein Ausschlusskriterium ist jedoch die Prozesssystematisierung („Die Wertschöpfung steckt in geschlossenen und optimierten Prozessketten und nicht im BIM-Modell“, BIMiD-Leitfaden 2018). Eine eindeutige Darstellung, wer was wann wie macht, d. h., welcher Akteur welche Aufgaben in welcher Planungsphase und in welcher Qualität erarbeitet, ist die Grundlage für eine transparente und kooperative Zusammenarbeit. Weiterhin dienen die erarbeiteten BIM-relevanten Ablauf- und Planungsprozesse als Vorlage für die nächsten Projekte und einer Bürostandardisierung. Wenn diese Prozesse nicht definiert sind, kann die BIM-Methodik eigentlich nicht funktionieren. Was nützen die intensivsten Abstimmungen und Regelungen (AIA und BAP), wenn nicht klar ist, was genau damit gemeint ist? Das bringt Unsicherheit und Unbehagen bei den BIM-Akteuren und fördert die Skeptiker und Widerstände.

Fazit: Die Frage „Was ist ein BIM-Projekt?“ lässt sich nicht so einfach beantworten. Letztlich geht es nicht um eine Zwangsdigitalisierung von Bauprojekten. Gleichwohl bedingt BIM auch verschiedene Regelungen, Abstimmungen und Festlegungen, ohne die die neue Methodik BIM einfach nicht funktioniert. Schließlich soll und wollen alle Akteure einen Mehrwert generieren. Aber auch mit kleinen Schritten kommt man vorwärts, Hauptsache die Richtung (Methode) stimmt. Sonst steigt die Frustration und nicht die Planungsqualität.

 

Marko Röschenkemper, Brüninghoff GmbH & Co. KG

1./2. Es existieren sicherlich sehr unterschiedliche Auffassungen darüber, ob ein Projekt als BIM-Projekt eingeordnet werden kann oder nicht. Viele Planer arbeiten innerhalb spezieller Autorensysteme anhand eines 3D-Modells. Über die selbe Software werden beispielsweise Listen (Materiallisten usw.) ausgegeben, Zeichnungen abgeleitet, Wohnraumberechnungen durchgeführt. Gebäude können auf Basis der 3D-Grundlage visualisiert werden u. v. m. Dies allein kennzeichnet meiner Auffassung nach jedoch noch kein BIM-Projekt, auch wenn gemäß Definition einige Aspekte einer Little-BIM-Umsetzung behandelt werden. Da allerdings lediglich die Möglichkeiten einzelner Softwarelösungen ausgeschöpft werden, deren entsprechenden Funktionen z. T. schon in den frühen 90er Jahren vorhanden waren, entspricht diese Vorgehensweise gerade hinsichtlich Datendurchgängigkeit und kooperativen Prozessabläufen meiner Meinung nach nicht den Ansprüchen einer Methode BIM.

Viele Softwarehersteller neigen dazu, ihre Produkte per se als „BIM-Software“ zu labeln, ohne dafür handfeste technische Anhaltspunkte zu liefern. Mir ist eine „BIM-Software“ bekannt, die nicht einmal eine IFC-Schnittstelle besaß und auch keine alternativen Austauschformate anbot, mit denen man ein attribuiertes Modell hätte ausgeben können. Durch diese werbewirksame Außendarstellung glauben die Software-Anwender, sobald sie mit solch einem System ein Projekt bearbeiten, sei es auch ein BIM-Projekt.

In einem BIM-Projekt sollte es für meine Begriffe ein zentrales Modell geben, das für alle Projektparteien zumindest einsehbar ist. Durch den Zugriff der unterschiedlichen Planungsbeteiligten ergeben sich die bekannten Synergien, wie z. B. transparente Planungs­prozesse und Mehrfach- und Weiternutzung einmal erzeugter Daten. Es sollten möglichst alle relevanten Gewerke beteiligt sein und eine Nutzung über mehrere Lebenszyklusphasen stattfinden, im Idealfall von der frühen Planung über die Bauausführung bis hin zur Bewirtschaftung. Ob die Daten im Koordinationsmodell aus verschiedenen Autorensystemen oder einer einzelnen Softwarefamilie stammen, ist derweil unerheblich.

 

Andreas Steyer, Nevaris BIM Software GmbH

1. Gemeinsame BIM-Projekte – Ein Projekt, bei dem die wichtigsten Beteiligten firmenübergreifend mit gemeinsamen BIM-Modellen arbeiten und in diese Modelle Informa­tionen übertragen und Informationen aus diesen Modellen auswerten.

Isolierte BIM-Projekte – Ein Projekt, bei dem ein relevanter Akteur seine Aufgaben auf Basis eines oder mehrerer BIM-Modelle umsetzt, die für ihn wichtigen Daten mit dem Modell verknüpft und Informationen aus diesem Modell auswertet.

2. Kein BIM-Projekt – Ein Projekt, das zwar in 3D visualisiert wird, bei dem aber die wichtigen Informationen nicht mit dem Modell verknüpft sind.

 

Dipl.-Ing. (Arch.) Tim Westphal, freier Fachautor und Herausgeber

1. Der Begriff selbst definiert bei genauer Betrachtung den wesentlichen Kern: ein digitales, informiertes, dreidimensionales Gebäudemodell ist der Kern eines jeden BIM-Projekts. Damit dieses entwickelt und über den gesamten Planungs- und Bauprozess mit Informationen angereichert wird, soll die digitale Prozesskette im Planungs- und Bauverlauf durchgängig und ohne analoge Brüche sein. Das zu gewährleisten ist aufwändig, da verschiedene Denk- und Arbeitsprozesse der beteiligten Partner (Architekt, Fachplaner, Bauunternehmer) hierfür harmonisiert werden müssen. Ein integraler Planungsansatz, der fachbereichsübergreifend Probleme und Lösungen forciert, zeichnet das Projekt darüber hinaus aus. Er erfordert eine projektorientierte, offene und vor allem ehrliche (!) Kommunikation bei Planung und Bau – ein weiteres Merkmal für ein erfolgreich verlaufenes BIM-Projekt. Ein drittes Kriterium ist die Etablierung von Open BIM im Projekt. Denn der offene und plattformübergreifende Austausch von Daten und Informationen ist essenziell für ein nachhaltig zu nutzendes Gebäudemodell, das auch für den Gebäudebetrieb seine Verwendung findet.

2. Das lässt sich scheinbar simpel definieren: Wird weder dreidimensional noch bauteilbasiert geplant, so lässt sich nicht von einer BIM-Planung sprechen. Daraus ergibt sich im Umkehrschluss die Frage, ob eine Planung, die in Teilbereichen digital verläuft, also in bestimmten Planungsphasen BIM-Teilprozesse aufsattelt, damit eine BIM-Planung ist. Ich würde hier von einer BIM-orientierten Planung sprechen und weiterhin nicht von einem BIM-Projekt. Hinzu kommt die noch weit verbreitete Annahme, dass allein die Nutzung einer BIM-fähigen Software oder die Arbeit in 3D automatisch eine BIM-Planung impliziert. Das ist zu verneinen. Prinzipiell ist jede konventionelle 2D- oder 3D-Planung damit kein BIM-Projekt, denn der gesamte Planungsprozess ist neu aufzusetzen, und die internen Arbeitsprozesse im Architekturbüro sowie die Kommunikation zwischen den Planungsbeteiligten sind neu zu strukturieren sowie zu qualifizieren.

 

Matthias Wittmann, Hochtief ViCon

1./2. Die Priorität liegt in der Transparenz, gefolgt von der Technologie!

Die Projektteams spielen die entscheidende Rolle. Es muss ein sehr gutes und für jeden verständliches AIA-Paper vorliegen, das durch den BAP detailliert ergänzt wird.

Nur weil ein 3D-Modell verfügbar ist, ist das nicht gleich BIM!

Entscheidend sind die Anwendungsfälle, welche Informationen zu welchem Zeitpunkt wem zur Verfügung stehen sollen. Hierfür werden u. a. Meilensteine festgelegt: Wann müssen bestimmte Mengen zur Verfügung stehen, wann müssen Fachplanermodelle verfügbar sein, um eine Clash Detection durchführen zu können?

Die gewählten Anwendungsfälle müssen detailliert beschrieben werden und jedem verständlich sein.

Weiterhin ist es wichtig, dass notwendige Rollen sinnvoll verteilt sind. Der BIM-Manager sollte wie ein Coach führen und nicht mit dem drohenden Zeigefinger. Letzteres führt eher zur Demotivierung der Projektbeteiligten. Auch müssen, falls bereits vorhanden, unterschiedliche Modellierungsvorgaben bzw. -richtlinien miteinander abgestimmt werden.    

© Chlorophylle/stock.adobe.com
Symbolbild
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