Das Verkehrsministerium von Florida hat ein Team gebildet, das neue digitale Tools zur Dokumentation von Projektmengen für die Kosteneinschätzung und das Anlagenmanagement entwickeln soll.
Das Team identifizierte die Funktionen der Technologie für Objekttypen in OpenRoads und OpenBridge als Grundlage für die Digitalisierung und Optimierung von Mengendaten und Arbeitsabläufen. Mithilfe der Anwendungen von Bentley wurden die Mengenschätzungen automatisiert und das Format für die Berichterstattung standardisiert, teilt Bentley Systems mit. Die auf OpenRoads und OpenBridge basierenden Berichterstattungsprozesse führen, laut Bentley, voraussichtlich zu jährlichen Einsparungen in Höhe von drei Millionen US Dollar.
Verkehrsministerium automatisiert Mengenschätzungen
Das Florida Department of Transportation (FDOT) hat den Auftrag, ein sicheres Verkehrssystem bereitzustellen, das Mobilität gewährleistet, den wirtschaftlichen Wohlstand fördert und die Umweltqualität und die Lebensqualität der Gemeinden erhält. Das Entwicklungs- und Supportteam von FDOT, das bereits Bentley-Technologie als Teil seiner digitalen Arbeitsumgebung nutzt, wurde mit der Umstellung von den ursprünglichen Anwendungen der Bentley SELECT-Serie zu OpenRoads und OpenBridge CONNECT Edition beauftragt. Die Teams mussten ihre Standardarbeitsabläufe für Planungs- und Verbesserungsprojekte aktualisieren und neue digitale Tools entwickeln, um die Anforderungen des Bundesstaats an die Dokumentation von Projektmengen für Kostenschätzungen und die Anlagenverwaltung zu erfüllen. Das Projekt umfasste die Integration der neuen Objekttypentechnologie von Bentley in OpenRoads und die Verwendung derselben Funktion in OpenBridge, um Brücken- und Strukturmengen zum ersten Mal in Florida zu automatisieren.
Herausforderungen bei Konfiguration und Koordinierung
Das Team stieß bei der Integration der Objekttypentechnologie von Bentley in die neuen Plattformen in den Mengenworkflow von FDOT auf Schwierigkeiten in verschiedenen Disziplinen. Eine der größten Herausforderungen war die Organisation und Konfiguration der Objekttypen, Tabellen und anderer Elemente für Straßenentwürfe in einer logischen und leicht zu wartenden Weise. „Bei Tausenden von individuellen Kostenpositionsnummern wäre es unmöglich gewesen, für jede mögliche Entwurfskombination einen Objekttyp zu haben“, so Vern Danforth, State CADD/Engineer und BIM-Koordinator im Büro für Produktionsunterstützung von FDOT. Das Team musste die Objekttypen in Gruppen mit Auswahllisten organisieren, sodass ein einziger Objekttyp bis zu hundert oder mehr Kombinationen von Kostenpositionen abdecken konnte.
Zusätzlich zu den Herausforderungen bei der Konfiguration musste das Team sicherstellen, dass bestimmte Objekttypen sowohl in 2D- als auch in 3D-Umgebungen funktionieren, da derzeit nicht für jedes Projekt von FDOT ein digitales 3D-Modell erstellt werden muss. Außerdem war eine Abstimmung mit den Entwicklern von Verkehrstools von Drittanbietern und eine Untersuchung alternativer Möglichkeiten zur Generierung von Mengen auf der Grundlage der Strukturkomponenten in OpenBridge Modeler notwendig, um die Kompatibilität zwischen diesen Anwendungen von Drittanbietern und dem Mengenermittlungsmanager von FDOT sicherzustellen. Um diese Herausforderungen anzugehen, musste das Team Anwendungen entwickeln und die Richtlinien für die Bereitstellung von Mengendaten auf der Grundlage der neuen digitalen Formate, Tools und Prozesse aktualisieren.
Neue digitale Tools unterstützen bei der Mengenermittlung
FDOT richtete zunächst einen benutzerdefinierten FDOT-CONNECT-Arbeitsbereich ein, der auf Anwendungen der Bentley CONNECT Edition basierte, und hat seitdem seine Technologieressourcen durch die Entwicklung seines Mengenermittlungsmanagers zur Verbesserung der Mengenschätzungen und Verbesserung der Berichterstattung weiter angepasst. Mit der Einführung von OpenRoads und OpenBridge „bestimmte das FDOT-Team die neue Bentley-Technolgie für Objekttypen als Grundlage für den neuen Mengenprozess“, so Danforth. Die bestehende Zahlungs- und Berechnungsdokumentation von Florida wurde aktualisiert, und es wurden neue digitale Bibliotheken mit entsprechenden Objekttypen, Auswahllisten und Nachschlagetabellen erstellt. Das Format der Dokumentationsberichte wurde auf der Grundlage der neuen digitalen Arbeitsabläufe standardisiert, um Projektdaten aus den Entwurfsdateien zu lesen, die Daten zu berechnen und zu verarbeiten und Berichte für die Mengendokumentation von Straßen- und Brückenbauprojekten zu erstellen.
Mit den Tools für die Berichterstattung und den Objekttypenfunktionen in OpenRoads und OpenBridge entwickelte FDOT neue Arbeitsabläufe und optimale Konfigurationen, um die Koordinierung und Kompatibilität mit Anwendungen von Drittanbietern zu erleichtern und den digitalen Fortschritt bei der Mengenermittlung zu unterstützen. Während die neuen Tools und Arbeitsabläufe entwickelt und freigegeben wurden, arbeitete das Team mit anderen FDOT-Büros zusammen, um die Richtlinien des Verkehrsministeriums für die Bereitstellung von Mengendaten auf der Grundlage der neuesten Formate und Prozesse zu aktualisieren. „Mit der Einführung der neuen Werkzeuge und Arbeitsabläufe schreibt das Verkehrsministerium nun vor, dass bei allen Entwurfsprojekten der Bericht über die geschätzte Menge als eine einzige PDF-Datei eingereicht wird, die alle Angaben zu den Kostenpositionen und den Mengen enthält“, so Danforth. Der digitale Bericht bietet ein einheitliches, mit Zeit- und Datumsstempel versehenes, formatiertes Dokument, das mit Lesezeichen markiert und zur Qualitätskontrolle und -sicherung durchsucht werden kann sowie mit allen Projektplänen bereitgestellt werden muss.
Förderung digitaler Bereitstellung im FDOT
Der neue Bentley-basierte FDOT-Mengenermittlungsmanager und der Bericht über die geschätzten Mengen werden täglich von Hunderten von Planern und Ingenieuren während des Entwurfsentwicklungsprozesses für alle neuen Entwurfs- und Verbesserungsprojekte unter Vertrag mit FDOT verwendet. Die digitalen Arbeitsabläufe automatisieren und standardisieren die Dokumentation von Mengendaten, optimieren die Berichterstattung, eliminieren papierbasierte Planblätter mit Mengenangaben und sparen Zeit und Kosten. „Der neue Arbeitsablauf und die Bereitstellung des Berichts über die geschätzten Mengen sollten den Zeit- und Arbeitsaufwand für die Dokumentation der Projektmengen erheblich reduzieren und zu geschätzten Einsparungen in Höhe von drei Millionen US Dollar pro Jahr führen“, so Danforth.
Durch die Verwendung der Bentley-Objekttypentechnologie in OpenRoads und OpenBridge für den Mengenworkflow von FDOT kann die mit einem bestimmten Element verbundene Kostenposition im digitalen Zwilling aufgerufen und angezeigt werden. In dem Maße, wie digitale Zwillinge innerhalb der Behörde immer häufiger eingesetzt werden, wird die Überprüfung und Qualitätskontrolle einfacher und effektiver, da alle Daten im Modell enthalten sind. Die digitalisierten Mengendaten können über das Modell in die Bauausführung und darüber hinaus in die Wartung, die Anlagenverfolgung und -verwaltung übertragen werden. Durch die Digitalisierung projektbezogener und geschäftsbezogener Elemente und Arbeitsabläufe optimiert das FDOT seine Möglichkeiten zur Gewährleistung des sicheren, zuverlässigen und nachhaltigen Verkehrswesens im Bundesstaat Florida. „Die digitale Bereitstellung, die früher noch in weiter Ferne lag, wird jetzt im FDOT zur Realität“, so Danforth.