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ForeSight - Der Digitale Zwilling im Bestand

Im Forschungsprojekt ForeSight baute das Team von Keßler Solutions den Digitalen Zwilling im Bestand auf.

Das interdisziplinäre Projekt ForeSight startete im Frühjahr 2020 im Rahmen des Innovationswettbewerbs „Künstliche Intelligenz als Treiber für volkswirtschaftlich relevante Ökosysteme“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie und erwuchs 2019 aus dem Partnernetzwerk um das smarte Stadtquartier Future Living in Berlin. Es endet im März 2023 für alle Partner.

Der Digitale Zwilling dank CAFM und BIM

Blaupause für den Forschungs- und Entwicklungsansatz war das neu geschaffene Quartier Future Living Berlin der GSW (Siedlungs- und Wohnungsbaugesellschaft mit Sitz in Baden-Württemberg) mit seinen 90 Wohneinheiten und zehn Gewerbeeinheiten und einer Gesamtfläche von etwa 7.600 Quadratmetern. Nach dem Mietereinzug im Januar 2020 begann die Keßler Solutions mit der Digitalisierung der baulichen und technischen Anlagen sowie der Aufnahme aller verbauten IoT Sensoren, Möbel und Außenanlagen.

Wie Keßler mitteilt, wurde nach der Erhebung der Bestandsdaten auf Grundlage von alten CAD-Plänen und Aufträgen im Revit ein neues 3D-Modell zum Quartier erstellt und exemplarisch an einem Haus alle Gewerke wie etwa Strom, Heizung, Klima, Sanitär, IoT integriert. Das Modell dient den Forschungspartnern im ForeSight-Projekt als Blaupause für einen digitalen Zwilling und bietet auch der GSW die Grundlage für eine spätere Instandhaltung.

Um BIM praxistauglich in den Gebäudebetrieb zu integrieren, ist die Vernetzung des 3D-Modells mit bereits hinterlegten Informationen, einem CAFM-System, Sensorik und IoT grundlegend. Mit Hilfe von BIM-Modellen kann das Team von Keßler Solutions einen Digitalen Zwilling aufbauen und diesen bidirektional mit der firmeneigenen CAFM Software-Lösung FAMOS synchronisieren.

Nutzen von BIM im Bestand

Das Team von Keßler Solutions baute den Digitalen Zwilling auf Grundlage von CAD-Plänen, Auftragsunterlagen und Bestandsdaten nach. Kunden können aufbauend auf dieser Expertise ein BIM-Modell auch aus ihren Bestandsdaten anfertigen lassen und so effektiv bei der Digitalisierung von Gebäudeinformationen unterstützt werden, heißt es bei Keßler. Zusammen mit den Servicebereichen CAD-Bearbeitung und Vermessung vor Ort seien auch Modellierungsansätze mittels Laser-Scan oder anderen Verfahren denkbar, um Modelle mit noch mehr Informationen anzureichern. Die neue Expertise könne auch bei Modernisierungsvorhaben und Umbauten angewendet werden.

Ein weiterer Vorteil für Betreiber und Investoren sei, dass auf Grundlage solcher Modelle eine virtuelle Begehung vor Baubeginn und digitale Exposés möglich werden, um frühzeitig den Verkauf zu initialisieren. Simulationen, zum Beispiel vom Verlauf der Sonne, helfen bei der Ausrichtung der Wohnung, Materialkataloge unterstützen bei der Gestaltung der Wohnungsausstattung und helfen den künftigen Eigentümern oder Mietern, einen besseren Eindruck ihrer Wohnung zu erhalten, so Keßler.

Digitaler Zwilling Future Living Berlin: 3D-Animation über mehrere Etagen, Lüftungs- (links) und Sanitäranlage (rechts). Foto: Keßler Solutions

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